Demenznetzwerk
Eifelkreis

Demenz

Demenz - was ist das?

Demenz kommt aus dem Lateinischen und bedeutet im eigentlichen Sinne „Weg vom Geist“. 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert das demenzielle Syndrom als Folge einer chronischen oder fortschreitenden Krankheit des Gehirns. Hauptmerkmal der Demenz ist ein fortschreitender Rückgang der geistigen (kognitiven) Fähigkeiten. Gedächtnisleistung, Aufmerksamkeit, Denkvermögen, Auffassungsgabe, Urteilsvermögen, Orientierungssinn und Sprache können betroffen sein. Diese geistigen Veränderungen führen zunehmend zur Beeinträchtigung der selbstständigen Lebensführung.

Abgrenzung Demenz und Vergesslichkeit

Wird mal ein Schlüssel verlegt oder ein Termin vergessen, ist dies kein Indiz für eine dementielle Erkrankung. Im Alter ist es nicht ungewöhnlich gelegentlich Dinge zu vergessen oder zu verlegen. Dieses „kleine Vergessen“ hat jedoch nichts mit der Erkrankung Demenz zu tun. Kennzeichnend für eine Demenz ist ein fortschreitender Verlauf, der mit mehr als einer der oben genannten Beeinträchtigungen einhergeht, und mindestens 6 Monate besteht.


Formen und Ursachen

Es gibt mehrere Formen der Demenz. Unterschieden wird zwischen primären und sekundären Demenzen.

Primäre Demenzen entwickeln sich im Gehirn. Dort sterben mit zunehmendem Krankheitsverlauf Nervenzellen ab. Die Verbindungen zwischen den Zellen gehen dauerhaft verloren. Man spricht von neurodegenerativen Erkrankungen. Die häufigste Form der Demenz ist die Alzheimer-Demenz, gefolgt von der gefäßbedingten (vaskulären) Demenz. Diese beiden Demenztypen kommen häufig auch als Mischformen vor, besonders bei Menschen im höheren Lebensalter.

Bei der selteneren sekundären Demenz stellt sich der Verlust kognitiver Fähigkeiten als Folge einer Vorerkrankung dar. Dies kann beispielsweise auftreten bei Morbus Parkinson, Depressionen, Stoffwechselerkrankungen, nach einem Schädelhirntrauma, einer Hirnblutung oder auch durch die Einnahme bestimmter Medikamente oder bedingt durch eine Narkose (Delir).  Die sekundäre Demenz ist je nach Grunderkrankung behandelbar.


Symptome und Verlauf

Die Symptome einer Demenz hängen davon ab, welcher Bereich des Gehirns betroffen ist. Die Demenzerkrankungen beginnen oft schleichend. Im Rückblick werden häufig erst die auffälligen Verhaltensweisen als Symptome einer Demenz erkannt. Sobald die kognitive Leistung des betroffenen Menschen nachlässt und einfache Dinge nicht mehr alleine bewältigt werden können, sollte ein Arzt hinzugezogen werden, der ggfs. eine fachärztliche Abklärung veranlassen kann.

Die Symptome einer Demenz sind sehr vielfältig. Ausprägung und Symptomentwicklung sind bei jedem Menschen sehr individuell.

Zu Beginn können Wortfindungsschwierigkeiten, sozialer Rückzug oder depressive Stimmung auftreten. Ein weiteres Merkmal ist das falsche Zuordnen von Wörtern zu Bildern. Auch Enthemmung, Aggressivität, Antriebslosigkeit, Gangbildstörungen, Weglauftendenz, Misstrauen, Unruhe und Umherwandeln oder Schluckstörungen können bei Fortschreiten der Erkrankung auftreten.

Der Verlauf und die damit einhergehenden Symptome werden in drei Stadien eingeteilt.

Das frühe Stadium zeigt nur leichte Einschränkungen in der selbständigen Lebensführung mit zunächst geringem Unterstützungsbedarf. In diesem Stadium nehmen die Personen die Einschränkungen wahr, können diese jedoch nicht einordnen und die Hilflosigkeit schwenkt häufig in Antriebslosigkeit oder depressive Verstimmung um. Dadurch ziehen die Betroffenen sich häufig bewusst aus der Gesellschaft zurück.

Oft merken Angehörige eine Demenz erst mit Beginn des mittleren Stadiums. Die Orientierungsfähigkeit schwindet und das Altgedächtnis verblasst. Dadurch weiß der Betroffene sich nicht immer in Raum und Zeit zu orientieren. Erinnerungen bestehen eher nur noch aus Kinder - und Jugendzeit. Viele Fähigkeiten, wie das Erinnern an Lieder, Musik oder Gedichte, die einst gelernt wurden, können meist gut abgerufen werden. Parallel dazu können sich körperliche Einschränkungen entwickeln. 

Der an Demenz erkrankte Mensch benötigt zunehmend Unterstützung bei einfachen Tätigkeiten und ist in der selbständigen Lebensführung stark eingeschränkt.

Im späten Stadium ist der Erkrankte meist vollständig pflegebedürftig und auf personelle Hilfe angewiesen. Die Verständigung fällt schwer, Bedürfnisse können kaum noch geäußert werden.


Behandlungsmöglichkeiten

Eine Demenz ist nicht heilbar.

Bisher ist es nur möglich die Symptome zu mildern und den Verlauf abzuschwächen. Je früher eine Demenz erkannt wird, desto eher können Maßnahmen eingeleitet werden, die den weiteren Verlauf verzögern. Manche Symptome können gezielt behandelt werden. Zum Beispiel können bei einer Depression Antidepressiva eingesetzt werden. Hilfreich können auch Maßnahmen wie Ergo- und Physiotherapie sein.

Wichtig ist das Selbstwertgefühl der Betroffenen zu stärken, ihnen Sicherheit zu vermitteln und eine wertschätzende Haltung einzunehmen.

 

Weiterführende Informationen: 

Demenznetzwerk Eifelkreis Downloads: Mittendrin Ratgeber „Leben gestalten mit Demenz“ (pdf)

https://www.deutsche-alzheimer.de/unser-service/archiv-alzheimer-info/kommunikation-mit-menschen-mit-demenz-guter-kontakt-ist-moeglich.html

https://www.bundesregierung.de/breg-de/service/publikationen/ratgeber-demenz-726472

https://www.lzg-rlp.de/de/demenz.html