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Blauzungenkrankheit (Bluetongue)

  • Leistungsbeschreibung

    Die Blauzungenkrankheit (BT) Ist eine ansteckende Infektionskrankheit, die durch stechende Insekten übertragen wird. Erreger ist das Bluetongue-Virus, ein Orbivirus, das in 24 verschiedenen Serotypen vorkommt. Das Virus ist für den Menschen nicht gefährlich. Fleisch- und Milchprodukte können bedenkenlos verzehrt werden. Von der Blauzungenkrankheit sind Schafe und Rinder, selten auch Ziegen betroffen. Deshalb ist es bei einem Verdacht sehr wichtig, dass Sie Ihren Tierarzt oder Ihre Tierärztin konsultieren. Die Blauzungenkrankheit ist eine anzeigepflichtige Tierseuche.

    Seit 2015 breitet sich das Blauzungenvirus vom Serotyp 8 in Frankreich aus und verursachte vor allem Ende 2016/Anfang 2017 zahlreiche Ausbrüche. Auch andere Länder innerhalb Europas (z.B. Italien, Schweiz, Spanien, Portugal usw.) waren vom Serotyp 8 bzw. Serotyp 4 betroffen.

    Übertragung:

    Die Seuche wird durch verschiedene Culicoides Mücken (ca. 1-3 mm groß) aus der Familie der Gnitzen übertragen. In Deutschland, den Niederlanden und Belgien ist Culicoides dewulfi der Hauptüberträger. Diese saugenden Insekten nehmen das im Blut eines bereits infizierten Tieres zirkulierende Virus auf und übertragen es beim Stechen auf ein anderes Tier.

    Die Krankheit tritt überwiegend während der Sommerregenzeit auf. Diese saisonale Erscheinungsform der Erkrankung hängt eng mit der Flugzeit der Culex-Mücken zusammen. Die Seuchenhöhepunkte sind daher bei feuchtwarmen Wetter und während der Schwärmperiode. Die Mücken fliegen aber noch bei Temperaturen bis etwa 8°C und sind hauptsächlich zwischen den Abend- und Morgendämmerung aktiv. Durch Winde können infizierte Mücken bis zu 200 km weit versetzt werden und anschließend am neuen Ort den Erreger weiterverbreiten.

    Symptome und Diagnostik:

    Als zyklisch verlaufende Allgemeinerkrankung mit einer Inkubationszeit zwischen 1 und 8 Tagen bei Schafen und 5 bis 12 Tagen bei Rindern zeigt sie folgendes Erscheinungsbild: Rinder weisen Flotzmaulläsionen, Kronsaumschwellungen, z. T. unruhigen Gang, sowie Zitzennekrosen auf. Die Euterhaut verfärbt sich dunkel und stirbt ab. Die Veränderungen am Flotzmaul und Kronsaum verheilen binnen weniger Tage, die Nekrosen am Euter bleiben längere Zeit sichtbar. Schafe zeigen Symptome wie Fieber, Apathie, Schwellungen und Zyanosen im Maulbereich und an der Zunge. Der Kronsaum an den Klauen rötet sich und wird schmerzhaft, Lahmheiten können die Folge sein.

    Ein typisches Krankheitsbild ist nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts meist nur bei Schafen zu finden. Aber selbst bei dieser Tierart kann anhand des klinischen Bildes keine sichere Diagnose gestellt werden. Sehr ähnliche Symptome werden auch durch andere virale Infektionserreger verursacht wie u. a. das Maul- und Klauenseuche-Virus, Akabane-Virus oder Border disease-Virus.

    Da das Virus der Blauzungenkrankheit mit den roten Blutzellen vergesellschaftet ist, sollte Vollblut zur Laboruntersuchung genutzt werden. Hier gibt es sowohl direkte Erregernachweise als auch indirekte Antikörpernachweise.

    Aktuelle Situation:

    Mit Wirkung zum 05.06.2023 wurde das Blauzungen-Sperrgebiet (Eifelkreis Bitburg-Prüm, Vulkaneifelkreis, Bernkastel-Wittlich, Trier-Saarburg, Stadt Trier) als Status „frei von einer Infektion mit Blauzungenkrankheit/BTV" erklärt. Ebenso erhielt Belgien diesen Status. Somit ist das gesamte Bundesgebiet nun wieder Blauzungenfreies Gebiet.

    Dies bedeutet, dass die Beschränkungen, die für die Sperrzone bislang galten, ab sofort entfallen und somit Verbringungen von Rindern, Schafen und Ziegen erleichtert werden.

    Bei Fragen steht Ihnen das Veterinäramt gerne zur Verfügung.