Gemeinsam für eine nachhaltige Hochwasservorsorge im Eifelkreis: Landrat Andreas Kruppert mit Staatssekretär Dr. Erwin Manz (5. v.r.) sowie den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern Joachim Kandels, Janine Fischer, Anna Carina Krebs, Johannes Kuhl und Dr. Johannes Reuschen, 1. Beigeordneter der VG Prüm (Foto: Kreisverwaltung)
Die dramatischen Ereignisse der Flutkatastrophe vom Juli 2021 haben gezeigt, welche zerstörerischen Folgen extreme Niederschläge und Starkregen auch im Eifelkreis haben. Dabei wurde deutlich, dass sowohl die Ursachen als auch die Auswirkungen vergleichbarer Hochwasserlagen eine Zusammenarbeit im gesamten Einzugsbereich der Gewässer und unabhängig von kommunalen Gebietsgrenzen erfordert.
Vor diesem Hintergrund unterzeichneten nun die Anrainerverbandsgemeinden der Prüm mit den Nebenflüssen Nims und Enz sowie der Irsen und dem Gaybach, die Stadt Bitburg und der Eifelkreis im Beisein von Herrn Dr. Erwin Manz, Staatssekretär im Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität eine „Kooperationsvereinbarung zur Beauftragung eines Aktionsplanes zur hochwasservorsorgenden Gewässerunterhaltung und -entwicklung, sowie für überörtliche Hochwasserschutzmaßnahmen“.
Im Aktionsplan werden die genannten Gewässer II. Ordnung sowie die größeren Zuflüsse (Bäche) einschließlich der angrenzenden Bereiche betrachtet und hierzu mögliche Umsetzungsmaßnahmen für eine hochwasservorsorgende Gewässerunterhaltung erarbeitet. Insgesamt wird ein Einzugsgebiet von ca.1.100 Quadratkilometern erfasst. Mit dem Aktionsplan werden bereits vorhandene Hochwasser- und Starkregenkonzepte der Gemeinden überörtlich ergänzt, aber nicht ersetzt.
Ziel ist eine nachhaltige Hochwasservorsorge und hochwasserbasierte Gewässerunterhaltung auf Basis der Erfahrungen aus der Flut 2021 unter Berücksichtigung naturschutzrechtlicher Belange und der Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen. Dabei ist die Öffentlichkeitsarbeit ein wichtiger Baustein, damit sich auch Bürger der Anrainerkommunen einbringen können und die erarbeiteten Maßnahmen durch Sensibilisierung, Aufklärung und Information eine hohe Akzeptanz finden.
„Wir müssen uns bewusst sein, dass sich ein Ereignis wie in 2021 nicht kontrollieren oder gar verhindern lässt. Aber die katastrophalen Auswirkungen können begrenzt werden, wenn alle, d.h. das Land, der Kreis, Verbands- und Ortsgemeinden wie auch private Grundstückseigentümer und Anrainer an einem Strang ziehen“, so Landrat Andreas Kruppert.
Von Seiten des Landes Rheinland-Pfalz wird für den Aktionsplan eine Förderung von 90% in Aussicht gestellt. Die verbleibenden 10% werden vom Eifelkreis Bitburg-Prüm getragen. Ergänzend zu den bereits bestehenden Beteiligungen des Eifelkreis an den Aktionsplänen im Bereich der Kyll sowie der Salm werden nun alle Flüsse und Einzugsgebiete im Eifelkreis im Sinne einer hochwasservorsorgenden Gewässerunterhaltung in den Blick genommen und entsprechende Maßnahmen erarbeitet.