Foto: Rudolf Höser
Im Gespräch mit Kulturamtsleiter Herbert Fandel gab sie Einblicke in mehr als vier Jahrzehnte Berufserfahrung. Schon zu Beginn machte Neubauer deutlich, wie stark sie in ihrer Heimat verwurzelt ist. Als echte Münchnerin prägten sie das städtische Lebensgefühl, die Traditionen und die kulturelle Vielfalt ihrer Geburtsstadt nachhaltig. Dabei sprach sie auch offen und emotional über die enge Beziehung zu ihren Eltern.
Neubauer schilderte im Gespräch mit Herbert Fandel ihren Weg von den ersten künstlerischen Gehversuchen in München und ihrer Ablehnung an der Schauspielschule, über Theaterengagements bis zu ihrem Durchbruch mit der historischen BR-Serie „Löwengrube“. Sie ging anschaulich auf die Unterschiede zwischen Theater- und Filmarbeit ein und schilderte die Bedeutung von Lampenfieber als kreativer Antrieb. Einen breiten Raum nahm zudem der Wandel der Medienlandschaft ein: Heute, so Neubauer, seien Darstellerinnen einer dauerhaften digitalen Öffentlichkeit ausgesetzt, die sensible Persönlichkeiten besonders belaste.
Kritisch äußerte sie sich zu Rollenangeboten für Frauen über 50 und benannte aus ihrer Sicht strukturelle Benachteiligungen im Film- und Fernsehbereich. Neben der Schauspielerei widmet sich Neubauer dem Schreiben – aktuell arbeitet sie an einem Mallorca-Reiseführer – sowie der Malerei, in der sie expressive Frauenfiguren in den Mittelpunkt stellt. Sie berichtete, dass Mallorca längst zu ihrer zweiten Heimat geworden sei, ein Ort, an dem sie Kraft schöpfe und Inspiration für künstlerische Arbeiten finde. Auch ihre Teilnahme bei dem TV-Format „Let’s Dance“ schilderte sie als intensive persönliche Herausforderung.
Mit ihrer leidenschaftlichen und engagierten Art zog Christine Neubauer die Besucher in der Stadthalle in Bitburg in ihren Bann. Ein Einblicke-Abend, der in der Eifel sicherlich nachhallen wird.

