Startsignal für die digitalen Hochwassermelder mit zahlreichen Gästen auf der Prümbrücke in Holsthum. Vorne von links: BKI Jürgen Larisch, Landrat Andreas Kruppert, Ortsbürgermeister Klaus Reschke, Klimaschutzministerin Katrin Eder sowie der Erste Kreisbeigeordnete Michael Ludwig, MdL (Foto: Kreisverwaltung)
Mit einem symbolischen Start haben heute Klimaschutzministerin Katrin Eder und Landrat Andreas Kruppert in der Ortsgemeinde Holsthum das neue Pegelmesssystem im Eifelkreis Bitburg-Prüm aktiviert. Im Rahmen des Smart Cities-Förderprojekts EIFELKREIS VERBINDET wurde ein engmaschiges Netz von 32 digitalen Pegelsensoren entlang der Flussläufe von Kyll, Nims, Prüm, Enz und Irsen installiert. Konzipiert als Reaktion auf die Flutkatastrophe 2021 gilt die Maßnahme bereits jetzt als Vorzeigeprojekt für smarten Bevölkerungsschutz im ländlichen Raum.
Die Sensoren selbst sind an Brückengeländern befestigt und batteriebetrieben. Alle 15 Minuten werden Messdaten über das Mobilfunknetz an eine zentrale Datenbank gesendet, die auf einem FROST-Server mit offener Schnittstelle (SensorThings API) basiert. Die Daten fließen ebenfalls in den Hochwasservorhersagedienst (HVD) des Landes Rheinland-Pfalz ein und sind ab sofort als „kommunale Messtellen“ öffentlich abrufbar in der Hochwasservorhersagezentrale und mobil in der „Meine Pegel“-App (www.hochwasser.rlp.de/informationswege).
Diese Integration ist Teil des rheinland-pfälzischen Sieben-Punkte-Plans zur Verbesserung der Hochwasservorsorge. „Mit der Visualisierung von kommunalen Pegeldaten auf Landes-ebene schließen wir eine wichtige Lücke, denn auch kleine Flüsse können bei Starkregen binnen Minuten zum Risiko werden,“ erklärte Ministerin Katrin Eder heute in Holsthum und betonte: „Der Eifelkreis Bitburg-Prüm trägt mit 32 von landesweit aktuell 41 neuen kommunalen Pegelmessstellen maßgeblich zur Verbesserung der Hochwasservorsorge in ganz Rheinland-Pfalz bei. Und zeigt mit diesem Projekt dazu noch eindrucksvoll, wie kommunale Eigeninitiative und Smart Cities-Förderung Hand in Hand gehen – mit echtem Mehrwert für die Bevölkerung.“
Landrat Andreas Kruppert betonte: „Mit dieser digitalen Infrastruktur verbessern wir unsere Reaktionsfähigkeit zum Schutz der Bevölkerung im Ernstfall und können eine datengestützte Grundlage für längerfristige Vorhersagen schaffen. Vor allem, weil wir das System noch weiter ausbauen. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) haben wir uns im nächsten Schritt die Entwicklung einer unterstützenden Künstlichen Intelligenz (KI) für die Hochwasserprognose zum Ziel gesetzt.“