Landwirtschaft
Insgesamt 54,4 v. H. der Gesamtfläche des Eifelkreises werden landwirtschaftlich genutzt. Über 1.100 Haupterwerbs- und 1.300 Nebenerwerbsbetriebe belegen die nach wie vor große strukturpolitische Bedeutung der einheimischen Landwirtschaft. Nicht zuletzt stellt diese intakte Natur- und Kulturlandschaft auch die Basis für den landschaftsgebundenen Fremdenverkehr dar.
Die Land- und Forstwirtschaft erfüllt wichtige Funktionen nicht nur für die Menschen im Eifelkreis, sondern für die gesamte Bevölkerung. Dazu gehören zunächst die Produktion qualitativ hochwertiger Nahrungsmittel aber auch zusätzliche Leistungen, die vor allem über die Offenhaltung der Natur- und Kulturlandschaft erbracht werden. Vor dem Hintergrund der hohen Flächenanteile, welche die Land- und Forstwirtschaft im ländlich geprägten Eifelkreis Bitburg-Prüm einnimmt, erweist sich dies insbesondere beim Erhalt und der Pflege der Kulturlandschaft sowie der natürlichen Lebensgrundlagen als wichtig.
Die Situation der Landwirtschaft im Eifelkreis Bitburg-Prüm wird entscheidend durch folgende Faktoren bestimmt:
- Ungünstige Produktionsbedingungen aufgrund der topographischen und klimatischen Gegebenheiten,
- Ungünstige Betriebsgrößenstrukturen infolge des vorherrschenden Realerbteilungsrechtes, das zur Besitzzersplitterung führte,
- Änderungen der landwirtschaftlichen Förderkulisse im Rahmen der Agenda 2000
- Verschärfung der aktuellen landwirtschaftlichen Produktionsbedingungen und durch Seuchen, wie Schweinepest und Krisenlagen wie BSE
- Einkommenseinbußen durch Preisverfall landwirtschaftlicher Produkte infolge ihres Imageverlustes auf Grund der aufgetretenen Seuchen
Das Zusammenwirken dieser Faktoren bedingt einen sich weiter verschärfenden Strukturwandel in der Landwirtschaft.
Die Entwicklung in der Landwirtschafts seit 1989 zeigt neben einem Rückgang der landwirtschaftlichen Betriebe um 40,3 % auch eine deutliche Verschiebung der Betriebsgrößenklassen, wobei sich der Strukturwandel in den einzelnen Betriebsgrößenklassen in unterschiedlichem Maße vollzieht. Während es zu einer drastischen Abnahme der kleineren und mittleren Größenklassen kam, prägt eine Zunahme der Größenklasse über 50 ha um 57,5% die Entwicklung.
Dieser Konzentrationsprozess ist als Anpassung der heimischen Landwirtschaft an die verschärften Rahmenbedingungen in der Landwirtschaft zu werten, die größere Betriebseinheiten und Bewirtschaftungsformen zwingend erforderlich machen. Dieser Entwicklung fielen aber insbesondere die kleinen landwirtschaftlichen Betriebe zum Opfer, da sie diesem Wettbewerb nicht standhalten konnten.